Fructoseintoleranz - Was tun gegen Fruchtzuckerunverträglichkeit?

Fructoseintoleranz - Was tun gegen Fruchtzuckerunverträglichkeit?


Fructose – warum Fruchtzucker problematisch sein kann

Fructose, auch Fruchtzucker genannt, steht zunehmend in der Kritik – und das aus gutem Grund. In großen Mengen kann sie zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen beitragen und den Körper langfristig belasten.
Im Gegensatz zu Glucose spielt Fructose keine direkte Rolle in der Energieversorgung der Körperzellen. Sie wird ausschließlich in der Leber verstoffwechselt, was sie von anderen Zuckerarten unterscheidet – und genau darin liegt das Problem.
Ein gutes Beispiel für den sorglosen Umgang mit Fructose ist der Trend, vermeintlich gesunde Produkte mit Datteln zu süßen. Diese gelten als „natürliche“ Alternative, enthalten aber große Mengen an Fruchtzucker. Der gesundheitliche Effekt ist dabei ähnlich wie bei klassisch gesüßten Produkten – nur dass er sich oft besser verkauft.

 

Zucker ist nicht gleich Zucker

Zuckerarten unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur – und in ihrer Wirkung auf den Körper. Der bekannte Haushaltszucker (Saccharose) ist ein sogenannter Disaccharid – ein Zweifachzucker, der sich aus Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) zusammensetzt.
Beide Zuckerarten kommen natürlicherweise in Obst vor – unabhängig davon, wie ihre Namen klingen. Während Glucose direkt vom Körper verwertet werden kann, muss Fructose erst in der Leber umgebaut werden.

 

Fructose vs. Glucose

Ein wesentlicher Unterschied liegt nicht nur in der Verstoffwechselung, sondern auch in der Süßkraft: Fructose schmeckt etwa doppelt so süß wie Glucose. Und obwohl Fructose in Früchten enthalten ist, findet man sie auch in hohen Konzentrationen in industriell hergestellten Lebensmitteln – besonders in Softdrinks, Müsliriegeln oder Light-Produkten. Dort wird sie häufig als „natürlicher Zucker“ oder „Fruchtsüße“ deklariert, was leicht zu Fehlannahmen führt.

 

Wie verarbeitet der Körper Fructose?

Fructose und Glucose gelangen nach der Verdauung gemeinsam zur Leber – zum Beispiel nach dem Genuss eines Softdrinks wie Cola. Dort werden die Zucker getrennt weiterverarbeitet:
  • Glucose wird von den Zellen im Körper als Energiequelle genutzt – besonders von Muskeln und Gehirn.
  • Fructose hingegen wird fast ausschließlich in der Leber verstoffwechselt. Wird sie dort nicht zur Energiegewinnung benötigt, wird sie bevorzugt in Fett umgewandelt – ein Vorgang, der langfristig zur Fettleber beitragen kann.
Zusätzlich entsteht bei diesem Stoffwechselprozess Harnsäure, die in hohen Mengen Entzündungsprozesse, Gicht und Bluthochdruck fördern kann.
Ein weiterer Effekt: Fructose hemmt das Sättigungshormon Leptin. Das kann dazu führen, dass man sich trotz voller Kalorienzufuhr weniger satt fühlt – und mehr isst, als der Körper braucht.

Mögliche Folgen übermäßiger Fructoseaufnahme

Wer regelmäßig größere Mengen Fructose konsumiert – ob durch Süßigkeiten, Fruchtsäfte oder mit Datteln gesüßte Snacks – kann seinen Körper langfristig belasten. Die möglichen Folgen reichen von:
  • Fettleber
  • Insulinresistenz
  • Erhöhte Blutfettwerte
  • Entzündungen
  • bis hin zu Störungen im Sättigungsgefühl
Besonders kritisch: Flüssige Zuckerquellen wie Limonaden oder Fruchtsäfte, da sie schnell ins Blut gehen und kaum Sättigung bieten.

Fruchtsäfte: Flüssige Zuckerfallen

Fruchtsäfte gelten als gesund – doch ihr Zuckergehalt ist nicht zu unterschätzen. Da sie bereits aufgeschlossen sind, gelangt der Zucker besonders schnell ins Blut, ähnlich wie bei Cola. Und man trinkt deutlich mehr, als man in fester Form essen würde.
Wusstest du zum Beispiel, dass in einem Liter Apfelsaft etwa 10 Äpfel stecken? So viele würde man kaum auf einmal essen – den Saft aber oft problemlos trinken.
Die Lösung ist einfach: Obst ja – aber am besten in fester Form. Wer täglich seine 3–4 Portionen Obst isst und den Konsum von Säften und Softdrinks bewusst einschränkt, muss sich um Fruchtzucker keine Sorgen machen.

FAQ

NDR (2021): Fructoseintoleranz: Symptome und Behandlung
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Fructoseintoleranz-Symptome-und-Behandlung,fruktoseintoleranz100.html

Matt Demczko (2024): Hereditäre Fruktoseintoleranz
https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-kindern/erbliche-stoffwechselst%C3%B6rungen/heredit%C3%A4re-fruktoseintoleranz

IMD Labro Berlin (o. D.): Fruktoseunverträglichkeit https://www.imd-berlin.de/spezielle kompetenzen/nahrungsmittelshyunvertraeglichkeiten/fruktoseintoleranz

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