Herausforderung Ultratrail – Warum die richtige mentale Vorbereitung so wichtig ist

Herausforderung Ultratrail – Warum die richtige mentale Vorbereitung so wichtig ist

Ein Beitrag von Yvonne Keil 

Laufen, ganz gleich ob im Gelände oder auf der Straße, will nicht nur körperlich trainiert werden. Ich wage zu behaupten, dass das mentale Training beinahe gleich wichtig ist wie das regelmäßige Ausüben von Ausdauereinheiten am Berg, im Gelände oder der Laufbahn. Unser Körper kann weitaus mehr leisten als wir ihm zutrauen und bevor dieser sich sträubt, nicht mehr weiter laufen kann und einfach stehen bleibt, ist unser Kopf meist schon lange ausgestiegen. Die fehlende mentale Kraft ist oft der Grund warum wir aus einem Rennen aussteigen oder ein Ziel nicht erreichen.

   

 

Vor wichtigen Events, wie beispielsweise einem Wettkampf ist es wichtig, dass wir als Sportler:innen mentale Stärke besitzen, um dann am Tag X das volle sportliche Potenzial abrufen zu können. Stress, Nervosität, Leistungsdruck oder andere störende Faktoren beeinflussen körperliche Leistungen. Bin ich mir dessen bewusst, ist der erste Schritt in die richtige Richtung bereits erledigt.

Wir glauben oft, dass wir neben dem herkömmlichen Training, der Ausbildung/Arbeit und unseren sonstigen Verpflichtungen keine Zeit haben auch noch unseren Geist zu stärken, ABER schon 10 bis 15 Minuten täglich können dich unterstützen, um dich ausreichend auf deine nächste Herausforderung vorzubereiten. Wie jede andere Gewohnheit muss die des mentalen Trainings geübt und angeeignet werden.

Aber was ist mentales Training eigentlich?

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass psychologische Methoden eingesetzt werden, um Kognition, verschiedene Kompetenzen, die Belastbarkeit sowie das Selbstbewusstsein zu verbessern. Unser Hirn bzw. unsere Psyche versucht uns vor Gefahren zu schützen, deshalb befinden wir uns meist in unserer eigenen Komfortzone. Verlassen wir diese, zum Beispiel in einem Wettkampf oder auch in einem sehr harten Training, schreit unser Hirn „Alarm“ und schränkt damit unsere Leistungsfähigkeit ein. Wir müssen also lernen unser Gehirn auszutricksen und es bestmöglich darauf vorbereiten, dass es in Ordnung ist sich außerhalb der gemütlichen Grenzen zu bewegen.

  

Und wie verbessere ich nun meine mentale Stärke?

Ich persönlich habe ganz lang daran gezweifelt, dass Mentaltraining sinnvoll ist. Jetzt weiß ich, dass es maßgeblich daran beteiligt ist, ob ich ein Rennen beende oder abbreche. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass es mir hilft eine Rennstrecke schon vor dem Renntag auf der Karte abzulaufen, mir Anstiege einzuprägen und mich darauf vorzubereiten an welchen Streckenabschnitten es schwierig werden könnte durchzubeißen.

Oft liege ich im Bett und stelle mir vor wie ich einen schwierigen Downhill nach unten fliege, ganz leichtfüßig. Ein anderes Mal sehe ich mich selbst einen steilen Anstieg hinaufstapfen, die Anstrengung ist mir ins Gesicht geschrieben und doch komme ich oben an – weil ich gelernt habe, dass ich auf mich selbst vertrauen kann; weil ich weiß, dass ich es schaffen kann; weil mein Training ausreichend war. Es wird dir nicht von heute auf morgen gelingen dich voll und ganz auf die Methode des Manifestierens einzulassen, aber Schritt für Schritt wirst du dich selbst daran gewöhnen und schon bald wirst du erste Erfolge spüren und sehen.

Ein weiteres, sehr schönes Beispiel sind meiner Meinung nach immer Zieleinläufe. Kannst du dir deinen letzten Zieleinlauf vor Augen halten? Erinnerst du dich an die Emotionen dabei? An die Erleichterung es geschafft zu haben oder an die Glücksgefühle angekommen zu sein? Wenn ja, behalte dir diesen Moment im Kopf, stelle ihn dir immer und immer wieder vor, fühl die Emotionen und stell dich damit an die Startlinie. Du wirst überrascht sein wie leicht du am Start stehst, wie selbstbewusst und vorfreudig.

Negative Gedanken erschweren den sportlichen Erfolg. Vermeide diese also. Verkopfst du dich zu sehr kann sich das sogar in Schmerzen äußern. Du vergisst gleichmäßig zu atmen und verkrampfst dich. Es kann sogar zu Muskelschmerzen kommen, welche dich daran zweifeln lassen, ob du wirklich starten sollst. Lass dich von diesen Symptomen nicht beirren. Hör gut in dich hinein, vergewissere dich woher der Schmerz kommen könnte und rufe dir immer wieder ins Gedächtnis, was du im Vorfeld geleistet hast und dass dein Ziel genau deshalb auch erreicht werden kann. 

Eine positive Grundhaltung wird dir helfen deine Ziele zu erreichen – nimm dir also die Zeit für dich. Täglich ein paar Minuten. Es wird sich lohnen!

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