Zuckeraustauschstoffe – Die besten Zuckeralternativen

Zuckeraustauschstoffe – Die besten Zuckeralternativen

Warum Zuckeralternativen?

Wir sind uns alle bewusst, dass Zucker ungesund ist, und uns dick sowie abhängig macht. Und wir wissen auch dass es Zuckeraustauschstoffe gibt. Trotzdem isst der Durchschnittsbürger tagtäglich bewusst Zucker, ob nun in Form von Süßigkeiten, diversen Brotaufstrichen oder Getränken. Warum, wenn wir es doch eigentlich besser wissen? Weil wir nicht anders können! Wir lieben den süßen Geschmack und das kurzzeitige Glücksgefühl, das der Genuss uns verschafft. Doch zu welchem Preis? Zum Preis unserer Gesundheit.

Doch das können wir ändern! Von nun an heißt es nicht mehr: Entweder Genuss oder Gesundheit. Denn Zuckeraustauschstoffe etablieren sich immer mehr zu einer wahren Alternative. Schließlich gibt es mittlerweile auch schon ziemlich viele Produkte, in denen Zuckeraustauschstoffe anstelle des raffinierten weißen Zuckers verwendet werden. Das Problem dabei ist, dass es inzwischen so viele auf dem Markt gibt, dass ein Überblick schwer fällt.

Deswegen stelle ich dir hier die gängigsten vor:

Kokosblütenzucker

Vielleicht kennst und liebst du es, vielleicht hast du aber auch noch nie davon gehört. Es handelt sich hierbei um den eingedickten und danach auskristallisierten Saft der Kokosblüten (der übrigens nicht nach der Kokosnuss schmeckt, sondern eher nach Karamell).

Erst kürzlich wurde Kokosblütenzucker von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als nachhaltigster Süßstoff der Welt ausgezeichnet. Kokospalmen erzeugen 50-75 % mehr Zucker pro Hektar als Zuckerrohr und beanspruchen gleichzeitig 20 % weniger Nährstoffe und Wasser im Boden. Er wird traditionell von Hand hergestellt, was seinen stolzen Preis erklärt.

Aber wie schaut`s an der Gesundheitsfront aus? Auch da hat er einiges zu bieten. Zum einen weist er einen besonders niedrigen glykämischen Index auf, wodurch Blutzuckerschwankungen ausbleiben und Heißhungerattacken somit vermieden werden können. Zum anderen trägt sein geringer Anteil an Fructose zur Verträglichkeit bei.

Außerdem enthält er wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Zink. Aber ähnlich wie beim Ahornsirup sind das keine Mengen, die signifikante Anteile des Tagesbedarfs an diesen Nährstoffen abdecken können. Trotzdem sind ein paar Milligramm an Mikronährstoffen natürlich besser als nichts, und gerade aufsummiert über die Zeit können sie schon kleine Unterschiede machen.

Reissirup

Auch wenn wir Europäer ihn erst seit kurzem kennen, gehört Reissirup zu den ältesten Süßungsmitteln überhaupt und wird vor allem in Japan traditionell eingesetzt. Er wird aus Reismehl hergestellt, welches durch Zugabe eines Enzyms mit Wasser gekocht wird. Dieses Enzym wandelt die Reisstärke in Zucker um, wodurch ein Sirup entsteht. Durch den hohen Anteil an Maltose ist seine Süße mild und weniger intensiv als die des Zuckers.

Das besondere an Reissirup ist seine gute Verträglichkeit. Einerseits ist er frei von Fructose, andererseits besteht er hauptsächlich aus Oligosacchariden (Mehrfachzuckern). Diese haben den Vorteil, dass sich die Zuckeraufnahme ins Blut verzögert und damit das Verlangen nach Süßem gedrosselt wird. Zudem ist Reissirup glutenfrei und histaminverträglich.

Da er aus Vollkornreis hergestellt wird, enthält auch er Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen und Calcium in geringen Mengen. Also: Reissirup weist einige gesundheitliche Vorteile auf und ist insbesondere für Menschen mit verschiedenen Unverträglichkeiten eine sehr gute Alternative.

Ahornsirup

Ahornsirup ist der eingedickte Saft von Ahornbäumen. Er stammt traditionell aus Kanada und wird auch heute noch viel in Nordamerika verwendet. Doch was macht ihn eigentlich besser als Zucker?

Ahornsirup ist ein Naturprodukt, das pflanzliche Substanzen enthält, welche antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen aufweisen. Es sind auch ein paar Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium darin enthalten. Allerdings sind diese Mengen so gering, dass sie kaum Relevanz haben, es sei denn man ertränkt seine Pancakes in einem Bad aus Ahornsirup. Das könnte allerdings wiederum kritisch werden, da Ahornsirup zu 60 % aus Saccharose (Zucker) besteht. Es kann also festgehalten werden, dass Ahornsirup gesünder als Haushaltszucker ist, da er immerhin geringe Mengen an Mineralstoffen enthält.

Agavendicksaft

Vor ein paar Jahren hat Agavendicksaft einen richtigen Aufschwung erlebt – gerade in der Bio-Szene fand er großen Anklang und ersetzt Zucker in einigen Rezepturen wie z.B. bei Konfitüren. Doch ist der Hype gerechtfertigt?

Agavendicksaft wird aus der Agave gewonnen und vor allem in Mexiko produziert, wo sie inzwischen auf riesigen Plantagen wächst. Der Eindickungsprozess verbraucht vergleichsweise viel Energie, und zudem muss das Endprodukt noch den weiten Weg von Mexiko nach Europa geschifft werden. Dies alles macht Agavendicksaft nicht gerade zu einem ökologisch empfehlenswerten Produkt.

Gesundheitlich liegt der große Vorteil darin, dass sein glykämischer Index (ein Parameter für den Anstieg des Blutzuckerspiegels) deutlich niedriger als bei Haushaltszucker ist. Das hört sich zwar erst einmal gut an, allerdings ist das dem höheren Anteil an Fructose zuzuschreiben. Der Organismus verwertet Fructose nicht so leicht wie Glucose, deshalb vertragen es viele Menschen auch nicht so gut. Heißt, der vermeintliche gesundheitliche Vorteil ist zugleich der größte Nachteil von Agavendicksaft. Deswegen ist er nicht unbedingt besser zu bewerten als Zucker.

Was ist nun der Beste Zuckeraustauschstoff?

Du siehst, es ist gar nicht so leicht festzustellen, welches die gesündeste Zuckeralternative ist, da verschiedene Aspekte zu berücksichtigen sind. Nichtsdestotrotz kann man schlussfolgern, dass Agavendicksaft aufgrund seines hohen Fructoseanteils nicht unbedingt gesünder als Zucker ist, während man das durchaus über Ahornsirup, Kokosblütenzucker und Reissirup sagen kann.

Daher haben wir uns in der Produktion unserer TZAMPAS-Energieriegel für Reissirup und Kokosblütenzucker entschieden. Zwar ist auch Ahornsirup nicht negativ zu bewerten, allerdings ist seine Süßkraft doch ziemlich intensiv, was wir bei unseren Riegeln nicht erreichen wollten. Daher sind wir mit Reissirup und Kokosblütenzucker mehr als zufrieden, da sie nicht nur fantastisch schmecken, sondern außerdem gut verträglich sind und vergleichsweise nachhaltig hergestellt werden.

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Mach, R. L. (2018) Alternative Süßungsmittel. Aktuelle Ernährungsmedizin 2018; 43(S 01): S50-S54. Georg Thieme Verlag KG Stuttgart.

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