Gerste – Das heimische Energy Food

Wir alle können das Wort Superfood nicht mehr hören – oder? Gefühlt wird mittlerweile jedes zweite Lebensmittel so genannt. Dabei haben viele Superfoods den Nachteil, dass sie oft von weit her geschifft werden – Matcha aus Japan, Chia-Samen aus Bolivien oder Acai-Beeren aus Brasilien. Dabei werden hier in Deutschland auch so viele gesunde, nährstoffreiche Nahrungsmittel angebaut, die uns mit Energie versorgen, sodass diese weiten Transportwege gar nicht nötig sind. Wenn schon etwas verschifft werden muss, steigen wir doch lieber selbst ins Flugzeug oder in die Bahn!

Ein bisher eher verkanntes, da in Vergessenheit geratenes, Energy Food ist die Gerste.

Woran denkst du zuerst, wenn du Gerste hörst? Ich wette, es ist Bier. Schließlich wird aus Gerste Malz hergestellt, das einer der Hauptzutaten von Bier und Whisky ist.

Findest du es allerdings nicht ein wenig unfair, Gerste nur darauf zu reduzieren? Schließlich kann sie noch so viel mehr!

Wo kommt die Gerste eigentlich her?

Ganz ursprünglich wurde Gerste im Vorderen Orient und im östlichen Balkan angebaut, und das schon um 15.000 v. Chr. Damit ist sie neben dem Weizen die vermutlich älteste Getreideart der Welt! Sie galt schon bei den Ägyptern, den alten Römern und im antiken Griechenland als energiespendendes Grundnahrungsmittel. Daher wurden die Gladiatoren beispielsweise auch Hordearii genannt, was so viel wie Gerstenfresser bedeutet. Wenn das nicht der Inbegriff von Energy Food ist, dann weiß ich auch nicht!

Ein Acker mit heimischer Gerste, auf dem im Hintergrund ein LAndwirtschafts-Fahrzeug zu sehen ist
Heimische Gerste
Landschaftsbild in Tibet
Landschaft in Tibet [Quelle: Yuriy Rzhemovskiy von Unsplash]

Doch auch im Fernost entwickelte sich Gerste durch seine kulturelle Bedeutung und seine hohe Nährstoffdichte in den letzten Jahrhunderten zu einem Grundnahrungsmittel der Tibeter. Zudem findet es auch in buddhistischen und mystischen Ritualen Anwendung. Dort wird vor allem das geröstete Gerstenmehl Tsampa verwendet, welches traditionell mit Schwarztee aufgegossen und anschließend mit den Händen verspeist wird.

Die Verehrung für das Energy Food ist sogar so groß, dass Tsampa bei Feierlichkeiten als gutes Omen in die Luft geworfen wird, um Freude auszudrücken. Wieso probierst du das nicht auch mal auf der nächsten Party aus, vielleicht startest du damit sogar einen neuen Trend?

Im Mittelalter wurde die Gerste als ergiebiges Viehfutter und als sättigendes Nahrungsmittel geschätzt. Es ist nämlich ein sehr widerstandsfähiges Getreide, das unter schwierigen Bedingungen schnell wachsen kann.

Heutzutage wird die Gerste in Deutschland zu 66 % als Viehfutter eingesetzt, zu 18 % zur Bierherstellung, und zu weniger 1 % als Nahrung. Das sollten wir schleunigst ändern! Denn der Verzehr von Gerste bringt so viele gesundheitliche Vorteile mit sich.

Was macht die Gerste zum Energy Food?

„Kohlenhydrate machen dick“ – diese Aussage hast du bestimmt schon ein paarmal im Leben gehört, oder? Ich hoffe, dass du ihr nicht blind Glauben schenkst. Schließlich sind Kohlenhydrate extrem vielfältig, sodass man kurzkettige wie Zucker und langkettige wie Vollkorngetreide auch mit bestem Willen nicht in einen Topf werfen kann!

Denn Gerste besteht zu 73 % aus Kohlenhydraten, was sich erstmal viel anhört. Aber davon sind nur 0,8 % kurzkettige Kohlenhydrate und ganze 17 %  Ballaststoffe. Und dass diese gut für uns sind, weiß auch meine 92-jährige Uroma Frieda. Sie achtet seit neuestem auch auf ihre Ballaststoffzufuhr, und rührt jeden Morgen Leinsamen in ihren Joghurt. Ich werde ihr mal geröstetes Gerstenmehl zukommen lassen, dann kann sie das auch mal ausprobieren.

Ballaststoffe quellen im Magen auf, wodurch sie ein angenehmes Sättigungsgefühl verursachen. Das erleichtert nicht nur das Abnehmen, sondern regt auch die Verdauung an. Darüber hinaus können Ballaststoffe die Blutfettwerte senken und dem Körper helfen, Cholesterin auszuscheiden. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann also Magen-Darm-Erkrankungen (wie Darmkrebs), Stoffwechselerkrankungen (wie Diabetes),  sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt) vorbeugen. Nicht schlecht, oder?

Langkettige Kohlenhydrate versorgen dich nachhaltig und langanhaltend mit Energie, und die brauchst du um deinen stressigen Alltag zu meistern, egal ob du jetzt StudentIn, Bürohengst/stute oder LeistungssportlerIn bist!

Ein weiteres Plus ist der ziemlich hohe Anteil an Protein. Mit 12 % liegt Gerste dabei vor Weizen, Roggen und Hirse. Und wenn man bei der Zubereitung von Gerste darauf achtet, sie mit den richtigen Lebensmitteln zu kombinieren (wie Soja, Reis, Erbsen oder Roggen), weist sie auch ein vollständiges Aminosäureprofil auf und damit hochwertiges Protein.

So, und nun kommen wir zu dem wahren Grund, weshalb Gerste ein Energy Food, wenn nicht gar ein Superfood ist: Die hohe Nährstoffdichte. Eine Portion Gerste (100 g) deckt fast die Hälfte deines Tagesbedarfs an den Vitaminen B1 und B3, Phosphor und Mangan; und ein Drittel an Zink, Kupfer, Eisen und Magnesium. Heftig, oder? Kein Wunder, dass die Gladiatoren damals auf Gerste geschworen haben!

geschnittenes Brot, Brot als Kohlenhydratquelle
Brot als Kohelnhydratquelle - Das Lebenselexier der Deutschen [Quelle: Louise Lyshøj von Unsplash]

Wusstest du, dass 20 % der Frauen in Deutschland einen Eisenmangel haben? Das kann echt gefährlich werden, denn Eisen übernimmt im Körper extrem wichtige Funktionen. Es unterstützt den Sauerstofftransport und die Blutbildung. Noch dazu stärkt es unsere Abwehrkräfte und hält Haut, Haare und Nägel gesund. Also: Iss Gerste!

So, nun hast du eine Menge über Gerste erfahren, vielleicht sogar mehr als du je erfahren wolltest. Nun, Pech gehabt. Oder doch eher Glück? Schließlich ist Wissen Macht. Und wenn du jetzt nicht weißt, was du mit dieser Macht anfangen sollst, haben wir ein paar Ideen für dich.

Es gibt natürlich zahlreiche Rezepte für Gerstenfreunde oder die, die es noch werden wollen. Falls dir das zu umständlich ist, kannst du dich gern langsam ran tasten und ein paar unserer TZAMPAS Produkte probieren. Ich kann dir unsere leckeren Energieriegel (Choco, Espresso, Cacao Nibs und Goji Beere) für den kleinen Hunger empfehlen. Nachdem du jetzt weißt, wie gut Gerste für dich ist, kann es ja nur gut schmecken.

Möchtest du auch in Zukunft wertvolle Tipps rund um das Thema gesunde Ernährung erhalten? Hier kommst du zu unserem kostenfreien Newsletter.

TZAMPAS
0
    0
    Dein Warenkorb
    Dein Warenkorb ist leerZum Shop zurückkehren
      Calculate Shipping